Im Jahr 1857 wütete ein Dorfbrand in Aufhausen, bei dem 10 Anwesen in der Schreinerstraße niederbrannten. Auch der Pfarrhof wurde ein Opfer der Flammen. Erst der Nachfolger des damaligen Pfarrers, H. H. Pfarrer Schikaneder, ein Sohn des Hüterhofes in Paßhausen, baute den abgebrannten Pfarrhof in der jetzigen stattlichen Form wieder auf.
Nach dieser schweren Brandkatastophe war der Ruf nach einer Feuerwehr besonders eindringlich. Es vergingen aber immerhin noch 13 Jahre, ehe es dann soweit war. Am 12 April 1870 konnte eine Freiwillige Feuerwehr gegründet werden.
Wie groß damals der Eifer für die Feuerwehr war, beweist, daß sich die Mitglieder die Uniform selbst kauften. Gönner sorgten dafür, daß Löschgeräte angeschafft werden konnten. Die Wehr verfügte zu Anfang über eine Kübelspritze und eine tragbare Saug- und Druckspritze. Schon nach wenigen Jahren konnte sogar eine fahrbare Druckspritze angeschafft werden, jedoch in kleinerem Format. Eine größere Spritze, damals das Neueste, bekam die Wehr 1899.
Eine besondere Leistung wurde mit dieser Spritze in der Neujahrsnacht von 1906 beim Schloßbrand in Adldorf vollbracht. Sämtliche Wehren waren nämlich damals zum Zusehen verurteilt, da Ihre Spritzen eingefrohren waren. Nur Aufhausen konnte mit einer Spritze dem Feuer erheblichen Widerstand leisten. Dafür zollte der Schloßherr der Wehr besondere Anerkennung und ließ ihr einen größeren Geldbetrag zukommen. Daß die Wehrmänner stets schnell im Einsatz waren, bewies sich auch am 30. April 1917. Im benachbarten Reichersdorf hatte der Blitz in einem Anwesen gezündet. Die Aufhausener waren mit ihrem Löschfahrzeug als erste am Brandplatz. So leistete diese Spritze 60 Jahre lang bei vielen Bränden wertvolle Dienste.
Dieses mittlerweile antike Löschgerät wurde zum 125-jährigen Jubiläum vom damaligen Kommandanten Alfred Schützmeier originalgetreu restauriert und schmückt seither das Aufhausener Gerätehaus.
Von 1959 bis 1994 versah eine TS 8 mit VW-Motor beim Löschen und Üben zuverlässig ihren Dienst, ehe sie wegen auslaufender Ersatzteile durch eine moderne Rosenbauer-Tragkraftspritze mit BMW-Motorradmotor ersetzt werden mußte.
Das erste Fahrzeug (Ford) wurde 1960 gebraucht erworben, 1977 wurde ein Ford Transit mit Aussattung im Wert von 24.000 DM neu angeschaft.
Bis 1957 erfolgte die Alarmierung durch Glockengeläute, von da an durch eine Arlarmsirene.
Die Gerätschaften waren lange sehr beengt, im Untergeschoß des Leichenhauses untergebracht. Die Errichtung eines Gerätehauses scheiterte zwei Jahrzehnte an der schier unlösbaren Grundstückfrage. Erst die Überlassung eines Grundstückes in geeigneter Lage durch den damaligen Gemeinderat Obermeier ermöglichte den Neubau. So konnten im Juli 1967 die Feuerwehr und die damalige örtliche Gemeindeverwaltung in eigene Räume in der Mühlstraße einziehen.
Nach der Gebietsreform wurden die freiwerdenden Büro- und Sitzungsräume an den Sportclub vergeben.
Anläßlich des 125-jährigen Jubiläums erhielt das Gerätehaus 1994 mit einem neuen Dachstuhl und einem Sektionaltor ein zeitgemäßes Äußeres.
Maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Feuerwehr und der permanenten Einsatzbereitschaft haben und hatten die Kommandanten.
Es waren dies dies Bauer Xaver Obermeier, Bauer Josef Graser, Landwirt Josef Eder, Schmiedemeister Heinrich Schreckenast, Wagnermeister Paul Wimmer und Bauer Anton Hendlmeier. Seit den zwanziger Jahren folgten Landwirt Xaver Poppenwimmer und Bauer Ludwig Baumann. Letzterer stellte sein Amt im Februar 1929 zur Verfügung. Er hatte mit seiner Wehr als Kommandant innerhalb von nur fünf Jahren zu 25 Bränden ausrücken müssen. Entsprechend schwierig war es, für diesen verantwortungsvollen Posten einen Ersatzmann zu finden. Schließlich wurde vom damaligen Bezirksamt ein Termin von acht Tagen gesetzt und angedroht, nach dieser Frist eine Pflichtfeuerwehr einzuführen. Der damalige Schulmann des Dorfes, Oberlehrer Hirsch, der als großer Förderer der Feuerwehr bekannt war, bewahrte die Gemeinde vor einer solchen Zwangsmaßnahme. Seiner Überredungskunst war es zu verdanken, daß im Februar 1929 Georg Schrömmer die Feuerwehr übernahm und dieselbe 16 Jahre bis 1945 führte. Ihm folgte Otto Rahmet als Kommandant.
Von 1950 bis 1975 unterstand die Wehr der Führung von Michael Stömmer. In seiner Amtszeit wurde das Leistungsabzeichen der ersten Löschgruppe abgelegt. Nachdem Stömmer die Altergrenze der Kommandanten erreicht hatte war er noch 8 Jahre 1. Vorstand. Sein Nachfolger als 1. Kommandant war Franz Gillmaier, der nach 12 jähriger Dienstzeit verstarb. Auch hier war es schwer den Posten neu zu besetzen. Jedoch stellte sich Alfred Schützmeier als Kommandant zur Verfügung und es entfielen auf seinen Amtszeitraum allein 22 mit Erfolg abgelegte Leistungsprüfungen. Auch der Umbau des Gerätehauses im Jahr 1994 wurde unter seiner fachmännischen Leitung ausgeführt.
Seit 1999 ist Markus Renner 1. Kommandant.
Im Juli 2004 wurde mit dem Teilabriss das Feuerwehrhauses begonnen um einen Schulungsraum und Toiletten anbauen zu können. Auch hier erfolgte die Koordinierung der Arbeiten wieder von Alfred Schützmeier. Sämtliche Arbeiten wurden vom Verein in Eigenleistung erbracht, das Material von der Gemeinde bezahlt. Die Bauarbeiten waren bis zum zum Frühjahr 2005 abgeschlossen.
Im September 2005 wurde das neue TSF mit Kofferaufbau von der Fa. Furtner & Ammer geliefert. Als Zusatzaustattung kaufte die Wehr aus Eigenmitteln einen Beleuchtungssatz sowie eine Motorsäge.
Am 09. Oktober 2005 wurden das neue Gerätehaus sowie das neue Fahrzeug geweiht.
Während ihrer mittlerweile über 125 jährigen Geschichte mußte die FFW-Aufhausen unter anderem zu folgenden Löscheinsätzen im eingenen Ort ausrücken.
1914 bei Fink, 1926 bei Buchner, 1927 bei Reithberger, 1930 bei Pollinger, 1931 bei Salzberger (Lagerhaus), 1942 bei Schrömer, 1947 bei Huber (Mühle) und 1956 bei Pollinger.
Noch gut in Erinnerung sein dürfte der Brand vom 20 Januar 1985, bei dem eine 74 jährige Witwe, wahrscheinlich an Rauchvergiftung, starb. Am frühen Sonntagmorgen war in einem Wohnhaus in der Schmiedstraße Feuer ausgebrochen. Trotz Großeinsatzes aller Feuerwehren wurde das Gebäude so stark in Mitleidenschaft gezogen, daß es abgerissen werden mußte.
Ansonsten blieb das Dorf in neuerer Zeit von Brandunglücken weitgehend verschont, so daß sich die Einsätze meist auf das Löschen von Zimmerbränden und technische Hilfeleistungen beschränkt.
Seit 2017 führen folgende Personen den Verein:
Renner Gabriele – 1. Vorstand
Willnecker Josef – 2. Vorstand
Renner Markus – 1. Kommandant
Karg Johannes – 2. Kommandant
Obermeier Alois – Kassier
Eisenreich Armin – Schriftführer
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